
BSCI in Kürze
Die Business Social Compliance Initiative (BSCI) ist eine führende Unternehmens-Initiative zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten. Sie umfasst weltweit 1600 Firmen, bildet ein Einkaufsvolumen von über 700 Mrd. EUR ab und erreicht weit über 3 Mio. Mitarbeitende in Zulieferbetrieben. In der Schweiz nehmen über 80 Firmen teil; unter anderem Coop, Migros, SBB, Vögele oder Calida.
Code of Conduct
Der BSCI Code of Conduct basiert auf den Konventionen der International Labor Organization (ILO), den universellen Menschenrechts-Deklarationen der Vereinten Nationen, der UN-Kinderrechts-Deklaration sowie auf der Konvention zur Beseitigung jeglicher Form von Diskriminierung der Frau (CEDWA), dem UN Global Compact und den OECD-Richtlinien. Alle Mitglieder von BSCI richten sich nach dem Code of Conduct und setzen folgende Prinzipien um:
BSCI-Grundsätze
- Das Recht der Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen
- Keine Diskriminierung
- Angemessene Vergütung
- Zumutbare Arbeitszeiten
- Arbeitsschutz
- Keine Kinderarbeit
- Besonderer Schutz für jugendliche Arbeitnehmer
- Keine prekäre Beschäftigung
- Keine Zwangsarbeit
- Umweltschutz
- Ethisches Wirtschaften
BSCI-Ansatz
- Einhaltung des Kodexes
- Lieferkettenmanagement und Kaskadeneffekt
- Beteiligung und Schutz der Arbeitnehmer
- Beschwerdemechanismus
Der Code of Conduct mit Erläuterungen als Poster zum Download
Verbindliche Ziele
- Durch den Beitritt verpflichten sich die Teilnehmer innerhalb von dreieinhalb Jahren zwei Drittel der Lieferanten in den BSCI-Prozess einzubinden, wobei ein Drittel der Lieferanten den Status «good» oder «improvements needed» erreichen muss.
- Nach fünfeinhalb Jahren müssen zwei Drittel den Status «good» oder «improvements needed» aufweisen.
Die Lieferanten der BSCI-Teilnehmer wiederum verpflichten sich zur Einhaltung des BSCI Code of Conduct und werden entsprechend auditiert. Zudem werden die Betriebe mit Ausbildungen in der Weiterentwicklung unterstützt. Mit dem BSCI-Verhaltenskodex können Unternehmen ihr Geschäft langfristig festigen und sie senken damit die Risiken – auch für Geschäftspartner und Investoren, Darlehensgeber oder Versicherer.
Geschichte
BSCI wurde unter der Schirmherrschaft der Foreign Trade Association (FTA) 2003 von europäischen Textilhändlern gegründet, darunter auch zwei Schweizer Unternehmen. 2013 veröffentlichte BSCI zum 10-jährigen Jubiläum eine Studie der Universität St. Gallen, welche unter anderem die Verbreitung des Code of Conduct (CoC) bei über 1300 Unternehmen, das bisherige Monitoring mit über 20’000 Audits und die kommenden Herausforderungen aufzeigt.
Meilensteine:
März 2003 | Gründung von BSCI mit 20 Teilnehmern |
August 2005 | BSCI wird Mitglied des UN Global Compact |
Januar 2006 | BSCI wird Mitglied der Global Reporting Initiative |
August 2007 | Erstes formelles Meeting der BSCI Kontaktgruppe Schweiz |
November 2009 | Eröffnung eigener Vertretungen in Indien und China |
August 2011 | Neue Organisationsform als Division der FTA |
Januar 2014 | Neuer Code of Conduct |
Branchen
Heute umfasst BSCI weitere Branchen wie Detailhandel, Schuhhandel, Sportbekleidung, Wäsche sowie Dienstleistungen, Werbeartikel, IT-Produkte und Food.
Kontaktgruppe CH
Ein Grossteil der Schweizer Firmen hat sich in der Kontaktgruppe CH organisiert. Die Kontaktgruppe BSCI CH bietet zusätzliche Dienstleistungen direkt vor Ort mit zwei jährlichen Treffen zum Informations- und Erfahrungsaustausch, Presse- und Kommunikationsarbeit sowie den Dialog mit Stakeholdern.
Weitere Informationen
- BSCI System-Handbuch
- Easy Guide to BSCI 2.0
- Fokus Risikoländer
- Jahresbericht 2014/15
Oder direkt bei der Informationsstelle.